Cook Inseln 29.12.14 – 11.01.15

cooks49Datumsgrenzen sind ja schon irgendwie ne interessante Angelegenheit. Liegen einfach so irgendwo im Nirgendwo und können ganz schön zur allgemeinen Verwirrung und/oder Belustigung beitragen, wie ich finde. Wie könnte man sonst einfach mal geschmeidig nach gestern fliegen? Ist das nicht herrlich?

Wir findens auf alle Fälle abgefahren als wir so in dem Flieger von Auckland nach Avarua sitzen und in die Vergangenheit düsen. Endlich kriegen wir mal Zeit geschenkt. Da wir immer nach Osten fliegen, geht uns ja jedes Mal Zeit verloren. Lustigerweise fliegen wir ja gerade jetzt auch wieder nach Osten. Nur ohne den Zeitverlust. Und genau da kommt diese Datumsgrenze wieder ins Spiel. Die olle Ulknudel. Nun denn, wir freuen uns auf alle Fälle über den Zusatztag und ignorieren die Tatsache, dass wir den auch irgendwann wieder geklaut kriegen. Viel mehr beschäftigt uns: Das Wetter. Nachdem Samoa so nass war, hoffen wir seeehr, dass es auf den Cook Inseln besser wird. Unsere Daumen sind gedrückt.

Rarotonga 29.12.14 – 3.01.15

Wetter sagt Arschlecken Bonanza und wir schlurfen durch tiefe Pfützen zum Flughafengebäude. Immerhin spielt da ein netter und fröhlicher Mann für uns auf der Ukulele. Wenigstens der is gut drauf. Wenn das Wetter schon nicht mitspielt. Nachdem wir stundenlang den Ausgang gesucht haben (Spaß, der Flughafen ist wirklich winzig), werden wir von der Frau, die uns zu unserer Unterkunft bringen soll, sehr nett begrüßt. Die drückt uns dann auch direkt den Willkommensgruß aka unendlich gut riechender Blumenkette in die Hand. Juchu, schon wieder was zum Ankauen. Oder zum sich ins Delirium riechen. Wahnsinn. Da es schon ziemlich spät ist, wir aber trotzdem eher hungrig als müde sind, halten wir noch schnell am (wohl einzigen) 24 h Laden auf der Insel. Bisschen Kram kaufen. Nix Großartiges. Nur ein paar Brötchen, Äpfel und Eier. Aber wir schaffen es irgendwie, dafür fast 30 NZD rauszuhauen. Bäm! Scheiße. Neuseeland erscheint uns plötzlich als Schnäppchenparadies. Schwindelerregende Preise, ich sags euch. Aber Dank des betäubenden Blumendufts schweben wir eh schon fast in komatösen Zuständen. Scheint, als würden die nächsten paar Tage finanziell sehr hart werden. Noch mehr als gedacht. Naja, wir verdrängen den Schock und stopfen uns die wohl teuersten Brötchen auf dem Planeten in den Mund. Trocken. Für den Belag hats dann doch nicht mehr gereicht. Irgendwie frustrierend, ich weiß. Naja, gehn wir erst ma schlafen und schauen, wie die Welt morgen ausschaut. Bestimmt besser. Und hoffentlich ohne Regen.

Regen hat aber leider ein starkes Bedürfnis, im Mittelpunkt zu stehen und so begrüßt er uns am nächsten Tag mit übertrieben fröhlichem Geplatsche. Samoa ist ja ums Eck, vielleicht ist er uns von da aus gefolgt. Könnte ja sein, wer weiß. Auf alle Fälle ist er sehr anhänglich. Wir finden das irgendwie mehr nervig als nett und warten mürrisch darauf, dass sich die Wolken verziehen. Irgendwann haben wir keine Lust mehr und latschen (mittlerweile immerhin nur noch bei Nieselregen) einfach Mal drauf los, um unsere Umgebung ein wenig zu erkunden. Dabei hoffen wir, auf einen Supermarkt in der Nähe zu treffen, der aus unerfindlichen Gründen sehr angenehme Preise bietet, werden aber leider bitter enttäuscht. Mist. Irgendwann stehen wir bei nem Tauchladen auf der Matte und erkunden uns danach, was man denn hier so unter Wasser machen kann. Die Unterwasserparallelwelt ist immer eine gute Option bei Scheißwetter. Wir haben gerade noch Glück und ergattern die letzten freien Plätze für zwei Tauchgänge. Aber erst nächstes Jahr.

So lange wir auf das neue Jahr warten, müssen wir uns also eine andere Beschäftigung suchen, die uns von der gegenwärtigen Scheißwettersituation ablenkt. Und was ist besser, als das Warten auf die Unterwasserwelt mit mehr Unterwasserwelt zu verkürzen? Genau! Wir gehen also schnorcheln. Insgeheim hoffen wir ja, dass es hier ein bisschen mehr abgeht als auf Samoa, aber Sabine, die Inhaberin der Tauchschule, lässt uns da auf Einiges hoffen. Wir sind gespannt und stürzen uns voller Hoffnung mit kompletter Montur ins Meer. Und das erste, was ich sehe, sind eine Horde garstiger Triggerfische. Nicht. Im. Ernst. Ist die Südsee denn voll mit diesen blöden Viechern?! Glücklicherweise war schon wieder grad Vollmond und alle benehmen sich wie Cracknutten auf Entzug und mir schwimmen bestimmt 3 von den Arschtröten wie von der Tarantel gestochen hinterher. Ich hab absolut keinen Bock auf die, also nix wie weg. Ich spute mich und schwimm Chris so schnell es geht hinterher. Rette mich! Weiter draußen wirds dann Triggerfisch technisch endlich etwas angenehmer und mein Puls sinkt netterweise wieder in den Normalbereich. Schön. Dann können wir uns auch entspannt der fabelhaften Parallelwelt hier widmen. Und mit fabelhaft meine ich wirklich hyperraumgeil fabelhaft! Ich glaub, seit Indonesien war das Schnorcheln nicht mehr so gut und wir drehen einfach nur total am Rad. Echt der absolute Wahnsinn, Leute! Wir sehen Pufferfische (dringend googlen!) und ich wünsch mir sofort einen als Haustier, außerdem Moränen, Sweetlips, sehr schöne und zutrauliche Butterfly Fish, Mondbrassen (googlen!), Snapper, Flötenfische, Doktorfische, Kofferfische, Bannerfische, Unicorn Fische, (teilweise neon-)blaue Trevally und sogar Flundern. Alles googlen! Sofort! Es ist bunt, bunt, bunt und alles wirklich einfach nur mega. Ich flipp jetzt noch aus, während ich das schreibe. Und das ist schon ein weilchen her. Herrje.

Nun, auf alle Fälle ist das Schnorcheln hier recht nett. Bis auf die Temperaturen. Und so frieren wir uns ein wenig den Allerwertesten ab, während wir so in der Lagune rumschnorcheln. Hätten wa ja auch nicht gedacht, als wir sonst an Südsee gedacht haben. Irgendwann fängts wieder an zu regnen und wir schlurfen nass und zitternd, aber glückselig zurück. Da wir leider keinen tollen und günstigen Supermarkt gefunden haben, regeln wir uns für abends ein BBQ in einer der benachbarten Unterkünfte. Leider regnet es sich wieder ein und wir sitzen halbnass zusammengequetscht mit zwei sehr merkwürdigen Neuseeländerinnen an einem Tisch und versuchen uns an Small Talk. Klappt irgendwie nur so halb (was nicht an uns liegt. Würd ich jetzt mal behaupten). Spätestens als die eine Tante mich wie ein grenzdebiles Behindikindi anschaut, weil ich sie gefragt habe, ob der Papayasalat hier aus rohen Papaya gemacht wird, wird die Stimmung arg seltsam und wir sind froh, als der Spaß ein Ende hat. Leider sind die Cocktails unbezahlbar, sonst wäre das wohl noch recht interessant geworden. Wir schwimmen zurück und hoffen wieder darauf, dass Regen irgendwann genug Aufmerksamkeit hatte.

Am nächsten Tag ist Silvester und anlässlich diesen wunderbaren Ereignisses brauchen wir dringend Flüssignahrung zum Anstoßen. Genau deswegen (und aus Neugier, wie denn der Rest der Insel ausschaut) wollen wir uns zur Feier des Tages einen Roller mieten, was sich hier nicht als ganz so einfach herausstellt wie gewohnt und erhofft. Als wir im Büro vom Motorradverleih stehen, muss Chris erst ma noch 10 NZD für die spezielle „Bearbeitungsgebühr“ latzen. Wohl dafür, dass sie uns seit 30 min warten lässt und unfreundlich ist. Oder so. Interessant. Aber das ist noch nicht alles und wir düsen Richtung Avarua zur Polizeistation, denn Chris muss seine Fahrtauglichkeit in einem kleinen Test beweisen. Echt wahr. Wir denken wehmütig an Südostasien. Nachdem beim Schalter für das Formular nochmal 5 NZD draufgehen, und wir beiläufig erfahren haben, dass wir relativ knapp dran sind (schließt heute irgendwie früher, da Silvester), folgt der große Test. Huiiiii. Heute sogar Dank Regen unter erschwerten Bedingungen. Sieh an. Chris kriegt die Anweisungen von einem halb gelangweilt, halb amüsiert wirkenden Polizisten und darf einmal Slalom durch Hütchen fahren, hinten geschmeidig wenden und nochmal zurückgurken. Und –Spannung! Trommelwirbel!- besteht den Test! Juchu! Für weitere 20 NZD kriegt er jetzt einen niegelnagelneuen Führerschein ausgestellt, mit dem er jetzt überall auf den Cook Inseln Roller fahren darf. Und Auto. Und LKW. Wahrscheinlich sogar ein Raumschiff. Höchst professionell und mit sehr schickem und legerem Passfoto. Und lustigerweise genau bis zu seinem nächsten Geburtstag gültig. Wir sind beruhigt, denn dem Einkaufen steht jetzt nichts mehr im Wege. Sogar dann nicht, wollten wir den Weg mit einem Ufo zurücklegen. Wir decken uns mit (immer noch nicht bezahlbarem, aber notwendigem) Essen und (ebenso wenig bezahlbaren, aber noch notwendigerem) Bier zu. Der Silvesterabend kann also kommen und so verbringen wir biertrinkenderweise den Abend und feiern als Letzte auf der ganzen Welt das neue Jahr.

Da wir immer noch nicht allzu viel von der Insel gesehen haben, schmeißen wir uns am nächsten Morgen wieder auf den Roller und düsen einmal um Rarotonga, was uns so ziemlich genau 45 Minuten kostet. Schon ziemlich klein, diese Insel. Und das ist noch die größte von den ganzen Cook Inseln. Schwer zu begreifen, wie man hier nicht an Lagerkoller eingehen kann. Und irgendwie hat uns die Insel auch sowieso noch nicht richtig gepackt. Wir rätseln, ob es an dem miesen Wetter liegt oder daran, dass Samoa uns so richtig umgehauen hat, aber wirkliches Südseefeeling will einfach nicht aufkommen. Seit Tagen ist es relativ kalt und es regnet und außerdem ist alles einfach nur schweineteuer und die Leute wirken schlecht gelaunt, was irgendwie ein bisschen an den Nerven kratzt. Ja, kaum zu glauben, aber wahr: Bei Scheißwetter sieht sogar die Südsee deprimierend trist und öde aus. Harte Wahrheit.

Und auch an unserem Tauchtag haben wir kein Glück und es kübelt wie aus Eimern. Insgeheim wünsche ich, dass der Tauchgang wegen der Witterung abgesagt wird und klammere mich spätestens auf dem Weg zur Divesite an die Hoffnung, dass wenigstens die Bedingungen nicht unter dem miesen Wetter leiden. Aber leider wieder kein Glück. Wir haben relativ hohen Wellengang und demnach keine so gute Sicht, weil durch den starken Regen ziemlich viele Schwebstoffe aufgewirbelt wurden. Die Sicht ist zwar mit ca. 20 m noch relativ gut, aber für Südseeverhältnisse echt mies. Sonst kann man da so im Schnitt 60 m weit sehen. Hmpf. Auch das, was wir sehen, haut uns jetzt nicht so von den Socken. Sind zwar viele Fische da, aber den Riffhai am Anfang und die Schildkröte in der Mitte kriegen wir dann irgendwie nicht mit und dass man am Ende ins Logbuch reinschreibt, dass man Triggerfische gesehen hat, spricht Bände. Also eher enttäuschend. Dafür aber richtig teuer. Wir verkrümeln und frustriert in die Lagune und hoffen, dass wir unsere Laune mit Schnorcheln aufpolieren können.

Aitutaki 3.01. – 9.01.

Nachts hat es angefangen zu regnen (überraschend, ich weiß) und es will einfach nicht aufhören. Das Geräusch von diesem beschissenen Regen, wie er unerbittlich und ohne Pause auf das Dach prasselt plus das wahnsinnig-grenzdebile Rumgekrächse von tausend bekackten Hähnen bringen uns an den Rand der Verzweiflung. Ich sehe mich, wie ich beides vor meinem inneren Auge umbringe. Verdammt noch mal! Wir schauen etwas nervös auf die Uhr, denn unser Flug nach Aitutaki geht erst um 4 Uhr nachmittags und um 10 ist hier Check Out. Wie schön. Immerhin dürfen wir eine halbe Stunde länger im Zimmer bleiben, damit wir nicht unnötig draußen im strömenden Regen auf den Bus warten müssen. Aber es bringt einfach nichts. Wir sind trotzdem 5 Stunden zu früh am Flughafen. Ansich ja kein so großes Problem, aber leider sind wir hier auf Rarotonga und nicht in Frankfurt. Hier gibt es überhaupt nichts zu tun. Absolut überhaupt gar nichts. Und so warten wir, zählen die Minuten, schauen dem Regen und der (vom Regen zwar unbeeindruckten, aber sonst doch überaus aufgeregten) Hühnerfamilie beim Rumpicken zu und klammern uns an der Hoffnung fest, dass es in Aitutaki ja viel wärmer und schöner ist. Zumindest lässt es die Kleidung und die überraschten/geschockten Blicke der Familie, die gerade von da hergeflogen kam, vermuten. Die liebe Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Irgendwann sitzen wir wirklich in dieser sehr mikrigen Maschine nach Aitutaki und fliegen den grauen Gewitterwolken hinterher. Prima. Der Landeanflug, der einer der absolut tollsten in der ganzen Welt sein soll, weil man da ja so gut diese unfassbar schöne Lagune sehen soll, ist Dank grauer Brühe um uns herum unterwältigend. Wir erreichen Aitutaki bei bestem Unwetter. Ich merke die Frustration in mir aufkochen und meine Laune bewegt sich irgendwo in den Abgründen meines Gemütsspektrums. Aber immerhin ist es wärmer. Hurra, oder so. Wir verschanzen uns in unserem Bungalow und kochen uns erst einmal ne Portion Reis. Das ist nämlich das Einzige, was wir uns leisten können. Reis. Da wir aufgrund dieses beschissenen Dauerregens fast schon depressiv sind, greifen wir ganz schön tief in die Tasche und gönnen uns zur Feier des Tages ein Dutzend Eier. Für 10 NZD die Packung. Soulfood sozusagen. Hätte ja auch nie gedacht, dass Reis mit hartgekochten Eiern mein Gemüt so besänftigen können, dass ich den Plan verwerfe, mich vom Balkon zu schmeißen, aber irgendwie funktionierts. Aber vielleicht liegts ja nur an dem Gefühl, sich was zu gönnen. Müde von der ganzen Flucherei hauen wir uns ins Bett und schlafen beim monotonen Prasseln des Regens ein. Wie immer halt.

Am nächsten Tag wachen wir auf und trauen unseren Augen kaum. Die allgegenwärtigen Regenwolken haben sich endlich verzogen und wir sehen seit Tagen zum ersten Mal die Sonne. Unfassbar. Bei schönem Wetter sieht der Strand vor unserem Bungalow auch nicht ganz so beschissen aus, sondern eher ziemlich geil. Zumindest von der Ferne. Von Nahem besteht der weiße „Sandstrand“ dann doch eher aus toten Korallen, die beim Reingehen ins Wasser in eine Seegurkenplantage übergehen. Uärgs. Aber das interessiert uns jetzt gerade überhaupt gar nicht. Sonne! Strand! Endlich! Nachdem wir uns beim Frühstück so ziemlich alle Passionsfrüchte vom Büffet gemopst haben (gemein, ich weiß), hauen wir uns vor unseren Bungalow und tun endlich das, was wir seit einer Woche vorhatten: Schön in der Sonne brutzeln. Ein Traum!

Wir überlegen, was wir hier so unternehmen könnten und weil uns die Wettervorhersage für die nächsten Tage sehr optimistisch stimmt und wir außerdem auf Aitutaki sind, regeln wir uns eine Fahrt durch die Lagune. Soll ja schon ziemlich toll sein, diese ominöse Lagune. Wir werden also früh am Morgen vom Kapitän Fantastic persönlich aufgegabelt, holen noch ein deutsch-thailändisches Pärchen ab und fahren gespannt zum Hafen. Und eigentlich isses dort schon einfach unglaublich schön. Ich meine, der Blick aus unserem Bungalow aufs Meer ist ja ansich schon der Hammer, aber hier ist irgendwie noch mehr Farbgedöns am Start. Türkis, türkis, in allen Farbnuancen, wohin das Auge blickt. Und wir sind nur am Hafen, Kinners! So sitzen wir mit unseren Mäulchen sperrangelweit offen auf dem Boot und fahren die Lagune ab. Glücklicherweise sind wir ne halbe Stunde früher dran als die anderen Touren und außerdem ist die Reihenfolge der Inseln, die wir anfahren auch irgendwie anders, so dass wir weit und breit keine Menschenseele sehen, außer uns und den Käptn.

Wat sollsch sagen: Es ist einfach der absolute Knüller! Ihr könnt euch diese Farben nicht vorstellen. Es ist unglaublich. Wie kommen die denn da hin, verdammt? Wir wissen alle gar nicht so recht, wo wir als erstes hinstarren sollen. Also laufen wir fasziniert und fast schon gelähmt von dieser unfassbaren Schönheit um uns herum durch die Prärie und drehen uns andauernd um die eigene Achse, um ja nix zu verpassen. Käptn erklärt uns, dass viele der Inseln als Wochenendrefugium der Einheimischen genutzt werden, um Abends rumzuhängen und zu grillen. Jo. So kann mans haben, ey. Sehr, sehr geil. Wir gurken also so durch diese unglaubliche Lagune, holen uns beim „One Foot Island“ einen Stempel im Pass, latschen um die wohl schönste Sandbank unseres Planeten und schwimmen von da aus zur „Sun Tan“ Insel. Der Name ist Programm. 😉 Dort kriegen wir leckeren Papagaienfisch zum Mittagessen (eine Premiere, sonst sehen wir die nur unter Wasser) und freuen uns außerdem wieder wie Schnitzel über die Passionsfrüchte und den Brotfruchtsalat, den wir anfänglich für Kartoffelsalat halten. Sehr interessant. Und das alles bei dem Ausblick.

Nachdem wir uns mit den ganzen Leckereien vollgestopft haben, dürfen wir uns noch ein wenig beim Schnorcheln austoben. Als wir halten, kommt sofort ein riesengroßer Trevally angeschwommen, der ziemlich zutraulich ist, was dann aber doch nicht so überrascht, denn immerhin kriegt er ja die Überreste von unserem Papagaienfisch-Mittagessen. Aber echt riesig, der Kollege. Mein lieber Schwan. Wir schnorcheln uns anschließend durch das Riff und sind mal wieder hin und weg von unserer geliebten Unterwasserparallelwelt. Irgendwann entdecken ich unter Wasser riesengroße Muscheln und verschlucke mich fast, weil ich so ausm Häuschen bin. Meine Güte, sind die groß! Und so schön. Beim nächsten Schnorchelstop sind sogar noch mehr davon auf dem Grund, aber irgendwie ist die Sicht hier nicht ganz so gut und außerdem wieder alles überbevölkert mit hirnamputierten Triggerfischen, was dann doch dazu beiträgt, dass wir lieber wieder zum ersten Platz zurück möchten. Hilft aber alles nix, denn leider ist die schöne Tour jetzt vorbei. Glücklich und zufrieden schippern wir wieder zum Hafen und machen uns auf den Weg zu unserer Unterkunft.

Sonst is aber nicht so viel los auf dem Eiland, aber damit haben wir ja irgendwie gerechnet. Wir hängen also am Strand rum, braten uns ne nette Hautfarbe an und schauen den Einheimischen beim Plantschen zu. Könnte man ja schon irgendwie neidisch werden. Die kommen einfach so jeden Tag nach der Arbeit vorbei und machen es sich im Meer gemütlich. Hach ja. Da wir außer der Lagune und unserem Hausstrand noch ein bisschen mehr von Aitutaki sehen möchten, mieten wir uns für zwei Tage einen Roller und umrunden damit einmal die Insel. Außerdem isses ganz praktisch zwecks Selbstverpflegung. Außer uns sind (glaub ich) nur Urlauber da und denen macht das (im Gegensatz zu uns) scheinbar nicht so viel aus, für ein Essen 35 NZD zu latzen. Wir fahren also nochmal zum Supermarkt und regeln uns Ika Mata (genau wie Oka in Samoa, also sehr toll) und außerdem ne weitere Packung Reis. Damit haben wir unser Budget auch schon gesprengt. Glücklicherweise ist auch noch gerade Mango-Saison und somit haben wir die Hoffnung, während unserem Rumgegurke auch noch kostenlos Mangos von den Bäumen zu pflücken. Leider sind die meisten Exemplare noch unreif und so wird aus Obst eher ziemlich saures Gemüse. Findet unser Zahnschmelz auch etwas grenzwertig, aber is kostenlos und passt gut zum Reis. Irgendwie 😉

Während wir rumfahren, fällt uns auf, wie viele Krebse es hier gibt. Und die sind wirklich riesengroß. Wir sind begeistert. Das Geilste ist, dass die Kollegen einfach so neben der Straße wohnen und auf der rumkrebsen (sorry, der musste sein). Leider fahren wir auch an dem ein oder anderen plattgefahrenen Riesenkrebs vorbei. Das waren wohl eher die Wagemutigen… Auf alle Fälle ist es sehr schön auf Aitutaki und die Ost- und Westseite unterscheiden sich ziemlich voneinander. Während man bei uns auf der Westseite schön im Meer plantschen kann, gibt am östlichen Rand eher Matsch, was die Krebse dann aber bestimmt ziemlich prima finden. Nun denn, wir machen uns eine schöne Zeit und finden es außerdem sehr angenehm, dass das Wetter uns eeeendlich wohlgesonnen ist. Das hat nämlich ziemlich genervt auf Rarotonga.

Aber irgendwann ist auch unsere Zeit auf Aitutaki vorbei und wir stopfen wehmütig so viel Passionsfrucht und Mango in uns rein, wie gerade noch so geht, ohne dass wir platzen. Und dann heißt es auch schon wieder Abschied nehmen und wir sitzen wieder genau in dem selben mikrigen Flugzeit nach Rarotonga.

Rarotonga 9.01. – 11.01.

Als wir da aussteigen, trauen wir unseren Augen kaum. Es ist zwar spät und die Sonne ist schon längst untergegangen, aber die Wärme um uns herum (und auch irgendwie die Tatsache, dass es nicht regnet), bringen uns irgendwie aus der Fassung. Wir warten auf unser Gepäck und treffen zufälligerweise Menno aus der Tauchschule (der lustigerweise unsere Tauchlehrerin Verena von den Gilis kennt, die uns zertifiziert hat. Die Welt ist ein Dorf) und der erzählt uns doch tatsächlich, dass heute schönes Wetter war. Den ganzen Tag! Es hat nicht geregnet! Er zeigt uns sogar voller Begeisterung ein Beweisfoto und wir sind ganz baff. Es gibt tatsächlich Sonne auf Rarotonga. Unglaublich!

Das Allerbeste aber ist: Das gute Wetter bleibt uns erhalten! Zwei Tage lang! Wir sind fassungslos und überglücklich! Wir verbringen noch zwei Tage an unserem tollen Schnorchellagunenstrand und beobachten die schöne Unterwasserwelt. Dieses Mal sogar ohne Frieren.

Es ist großartig.

Als wir im Flugzeug zurück nach Auckland sitzen und warten, kommt ne Durchsage, dass wir ne Stunde später fliegen. Vulkan auf Tonga ist ausgebrochen. Das hatten wir schonmal.

Knipsknips.

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